Gelebter Tango

Der Argentinische Tango bewegt sich in dem Spannungsfeld zwischen führen und folgen. Wenn wir das durch ‚Impulse geben und Impulse interpretieren’ ersetzen, bekommen wir ein besseres Verständnis dafür, was im Tango geschieht. Es gibt keine dominierende Rolle; wir tanzen nicht gegeneinander, sondern miteinander. Wenn ein Impuls kommt wird er fließend und quasi intuitiv interpretiert, da wir uns aus dem Körperbewusstsein bewegen, und nicht aus dem Intellekt. Um so folgen zu können ist eine gute Technik erforderlich, damit auch subtile Impulse unmittelbar in Bewegung umgesetzt werden können. Dafür ist es notwendig gut zuzuhören, und ruhig abzuwarten. Das Folgen ist also nicht etwas Passives, sondern etwas ebenso Aktives wie das Führen, bloß aus einer anderen Position heraus. So bekommt auch die Rolle des Führens eine neue Verantwortung. Um Impulse positiv und effektiv vermitteln zu können, ist es erforderlich das Gegenüber zu spüren, und so zu führen, dass ein gemeinsamer Tanz entsteht. In der führenden Rolle versuchen wir die Stimmungen unseres Gegenübers wahrzunehmen, um in den gemeinsamen Bewegungen darauf eingehen zu können. 

 

Die Praxis des reflektierenden Tango Tanzens eignet sich sehr gut um Kommunikationsprobleme, das Erlernen von Vertrauen in sich selbst und das Gegenüber, Durchsetzungskraft, und das Entwickeln eines gesunden Körpergefühls zu fördern.

 

Anhand von praktischen Übungen werden die angesprochenen Aspekte des Führens und Folgens auf körperlicher Ebene erfahrbar gemacht. In einem Gespräch werden sie reflektiert und können darauf aufbauend auf individuelle Prozesse übertragen werden.